Ich bin eine sensible Person und werde recht leicht von inneren und äußeren Empfindungen überwältigt. Ich tendiere dann dazu mich in meinen Panzer (ich bin Krebs im Sternzeichen 🙂 ) zurückzuziehen und meine Wunden zu lecken. Man könnte meinen, dass mir dadurch Selbstliebe und Mitgefühl mit mir selbst leicht fallen. Nein. Wie so viel anderes, ist auch das eine Praxis. Eine Praxis, für die ich mich bewusst entscheide.
Ich kenne noch immer viele „Ich sollte doch…“ in meinem Leben, wie z.B. „Ich sollte eine bessere Tochter sein und meine Mutter öfter anrufen.“ oder „Ich sollte wirklich mehr Sport machen und fitter werden.“
Doch anstatt Selbstliebe und Selbst-Mitgefühl als Zeichen einer zugrundeliegenden Schwäche zu sehen, habe ich sie als Gefährten erkannt, die auf meiner Seite spielen. Als Resultat davon fühle ich mich mehr zu Hause in mir und meinem Körper, der innere Kampf hat sich reduziert und ich bin viel präsenter geworden. Ich muss nicht besser, mehr oder anders sein als ich gerade bin. Ich muss nicht jemand anderer als ich selbst sein.
Ich zeige dir einen einfachen Prozess, den du für dich selbst benutzen kannst, wenn du deinen inneren Kritiker in dir hoch kommen spürst. Du kannst es auch danach machen, wenn du schon in die Spirale der Selbstvorwürfe geschlittert bist. Du wirst in jedem Fall etwas über dich lernen.
1. Bemerke deine Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen und benenne sie.
2. Nimm sie an als deine derzeitige Realität.
3. Spüre in die Empfindungen oder Emotion und sein offen dafür, was dahinter steckt und was sonst noch in dir vorgeht.
4. Frag die Empfindung(en) was sie braucht und gibt es ihr, wenn es dir möglich ist.
Das könnte so aussehen:
1. Ich spüre Schuld und eine Verengung in meinem Hals.
2. Ich atme in meinen Hals und bin achtsam präsent mit den Empfindungen und dem Schuldgefühl.
3. Unter dem Schuldgefühl ist ein Gefühl von Unzulänglichkeit. Was denken andere leute wohl über mich? Akzeptieren sie mich, als die, die ich bin?
4. Die Verengung im Hals will gehalten werden. Ich lege meine Hand auf meinen Hals.
Anstatt das Gefühl der Schuld und die Verengung los werden und wegschieben zu wollen (was für gewöhnlich ohnehin nicht funktioniert), traue ich mich hinzusehen und herauszufinden was los ist.
Meist ist alleine der offene Fokus darauf unglaublich beruhigend. So signalisiere ich meinem Körper, dass ich ihn sehe, spüre und wert schätze.
Wie fühlst du dich danach? Was ist anders, was ist gleich?
Maria
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Do you want to feel calmly at home in your body and draw power from your embodied presence?
This meditation is for you.
You learn to come back to the presence and ground yourself during your busy daily life.